Kohlenmonoxid - Firma Gralapp_SF

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Kohlenmonoxid - die unsichtbare Gefahr


Wie entsteht Kohlenmonoxid?

Kohlenmonoxid entsteht, wenn kohlenstoffhaltige Brennstoffe wie Holz, Kohle, Erdöl, Erdgas, Ethanol, Diesel oder Benzin unvollständig verbrannt werden. Zu einer unvollständigen Verbrennung kommt es, wenn nicht genügend Sauerstoff (= Verbrennungsluft) zuströmen kann.


Warum ist Kohlenmonoxid (CO) so gefährlich?

Kohlenmonoxid ist ein giftiges Gas. Da es unsichtbar, geschmack- und geruchlos ist, ist es praktisch nicht wahrnehmbar. Über die Atemluft gelangt das toxische Gas in den Körper und in den Blutkreislauf. Hier bindet sich Kohlenmonoxid an Hämoglobin und verhindert dadurch die Aufnahme von Sauerstoff. Eine beginnende Vergiftung äußert sich z. B. durch Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder grippeähnliche Symptome. In steigender Konzentration führt Kohlenmonoxid zur Bewusstlosigkeit und schlimmstenfalls zum Tod.


Symptome einer Kohlenmonoxid-Vergiftung
Hb-CO
(Carboxyhämogobin)
Anzeichen, Symptome
3 bis 5 %
  • Verminderung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei größeren Anstrengungen
  • bei Herzkranken können Beschwerden ausgelöst werden (Angina Pectoris)
5 bis 15 %
  • leichte, durch Messungen feststellbare Sehschwäche
10 bis 20 %
  • leichte Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Unwohlsein
  • Herzklopfen
30 bis 40 %
  • Rosafärbung der Haut
  • Bewusstseinsverlust
  • Kreislaufkollaps
40 bis 60 %
  • tiefe Bewusstlosigkeit
  • Lähmungen
  • Körpertemperatur sinkt
60 bis 70 %
  • tödlich in 10 Minuten bis 1 Stunde
über 70 %
  • tödlich in wenigen Minuten
Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)


CO-Unfälle an Feuerungsanlagen

Das Sicherheitsniveau in Deutschland im Bereich der Wärmeerzeugung ist grundsätzlich sehr hoch. Regelmäßig überprüft der Schornsteinfeger bestehende Anlagen und nimmt neue bzw. wesentlich geänderte Anlagen baurechtlich ab, bevor sie in Betrieb genommen werden dürfen. Auf diese Weise werden mögliche Mängel frühzeitig entdeckt und im Anschluss vom Fachhandwerk behoben.

Wenn es dennoch an einer Feuerstätte zu einer unvollständigen Verbrennung mit Kohlenmonoxidaustritt kommt, kann dies verschiedene Gründe haben:

  • es liegt ein technischer Defekt vor
  • Reinigung und Wartung wurden vernachlässigt, die Anlage ist verschmutzt
  • die Abgasanlage ist verstopft
  • der Eigentümer hat selber Hand an die Anlage gelegt
  • es wurden bauliche Veränderungen durchgeführt, die die Verbrennungsluftversorgung beeinfl ussen (z. B. neue Fenster, Dämmung)
  • die Anlage wurde nicht nach Herstellerangaben betrieben
  • luftabsaugende Dunstabzugshauben oder Lüftungsanlagen ziehen Abgase aus der Feuerstätte in den Raum


Vorbeugende Maßnahmen: Regelmäßige Reinigung, Überprüfung und Wartung

Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks empfi ehlt Hausbesitzern und Mietern, die Überprüfungen und Messungen des Schornsteinfegers fristgerecht durchführen zu lassen sowie regelmäßig den Wartungsservice eines Fachhandwerkers in Anspruch zu nehmen.
Sollten bauliche Veränderungen oder Sanierungsmaßnahmen stattgefunden haben, muss der Hausbesitzer dies dem Schornsteinfeger mitteilen. Es könnte Auswirkungen auf die Verbrennungsluftversorgung und damit Folgen für den Betrieb der Feuerstätte haben. Erhält diese zu wenig Sauerstoff, kann es wie anfangs beschrieben zu einer unvollständigen Verbrennung und zur Produktion von Kohlenmonoxid im Abgas kommen. Treten dann Abgase in den Aufstellraum aus, besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung.

Um Mängel an Feuerstätten und Abgasanlagen möglichst frühzeitig erkennen zu können, überprüft der Schornsteinfeger regelmäßig auf Grundlage der Kehr- und Überprüfungsordnung (KÜO) die Betriebs- und Brandsicherheit von Feuerungsanlagen.

Abhängig vom Brennstoff und der technischen Ausstattung kontrolliert der Schornsteinfeger im jährlichen, zwei- oder dreijährigem Abstand, ob

  • die Anlage verschmutzt ist
  • die Abgaswege frei sind
  • die Verbrennungsluftversorgung ausreichend ist
  • die Verbrennungsqualität stimmt
  • die Kohlenmonoxidkonzentration im Abgas zu hoch ist
  • die Anlage sicher betrieben werden kann

Im Jahr 2017 stellte das Schornsteinfegerhandwerk bei seinen Überprüfungen an 116.000 Gasfeuerungsanlagen eine Überschreitung der erlaubten CO-Grenzwerte fest. Mit einem Messwert von über 1.000 ppm Kohlenmonoxid im Abgas mussten diese zwingend gewartet werden. 156.000 Anlagen wurden mit Werten zwischen 500 ppm und 1.000 ppm zur Wartung empfohlen

Quelle: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks Zentralinnungsverband (ZIV) Newsletter 04/2018

Schornsteinfegermeister Dipl.-Ing. (FH) Marco Gralapp
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